Traumatherapie und Vergangenheitsbewältigung

Traumatische Situationen werden durch typische Eigenschaften begleitet: Das Ereignis übersteigt das „normale“ Vorstellungsvermögen, man fühlt sich hilf- und machtlos und es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Dabei muss es sich nicht um ein einmaliges Schockerlebnis handeln, sondern – und das trifft sehr viel häufiger zu – auf belastende Situationen in der Kindheit und Jugend.

Es gibt Menschen, die schaffen es aus eigener Kraft, neue Lebenskraft zu schöpfen und können gut mit dem Erlebten weiterleben. Die meisten Betroffenen wollen sich jedoch nicht mit der Situation auseinandersetzen, da sie sich vor den schmerzvollen Emotionen fürchten. Sie werden Meister im Verdrängen. Eine posttraumatische Belastungsstörung kann sich nach einem schocktraumatischen Erlebnis entwickeln. Sozialer Rückzug, Flashbacks und Ängstlichkeit stehen im Vordergrund. Bei entwicklungstraumatischen Prozessen dagegen wird die Fähigkeit gestört, mit sich und der Umgebung ein vertrauensvolles Miteinander aufzubauen, Misstrauen, und Schuldgefühle sind häufig.

Woran merkt man, dass die Vergangenheit nicht vollständig verarbeitet worden ist?

Wenn Sie durch ein beiläufiges Gespräch, ein Geräusch oder eine Handlung „aus dem Nichts“ heftige Emotionen wahrnehmen. Betroffene bekommen Angst vor Dingen, die mit dem Erlebten im Kontext stehen und ziehen sich vermehrt zurück. Angst, Alpträume und depressive Zustände können entstehen.

Symptome bei einer PTBS und bei Entwicklungstrauma sind:

  • Panikattacken
  • Schreckhaftigkeit
  • Angst
  • Schwindel
  • Schmerzen
  • Kribbeln in Armen und Beinen
  • Gefühl der Brustenge
  • Gefühl von Schuld und Scham
  • Rückzug und Meiden von bestimmten Situationen
  • Innere Unruhe

 

Schmerzvolle Erlebnisse werden verdrängt, damit man sie nicht mehr fühlen muss

Verdrängung ist zunächst eine kluge Sache. Durch Ablenkung trickst man seine Gefühle aus. Man muss sich nicht mehr mit den inneren Bildern auseinandersetzen. In Fällen schwerer Traumatisierung dissoziieren Betroffene. Dissoziieren ist das Abspalten bestimmter Gefühlsanteile als Schutzreaktion. Irgendwann wird jeder von der Vergangenheit eingeholt und wird sich mit den Erlebnissen und Gefühlen auseinandersetzen müssen. Ich helfe Ihnen dabei, alte Wunden allmählich zu verarbeiten.

Lösungswege

"Dem Unaussprechlichen eine Stimme geben."

Betroffene brauchen das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Das reine kognitive Wissen, dass das Ereignis vorbei ist, reicht nicht aus, weil der Schreck „verkörpert“ ist. Durch traumatherapeutische Methoden kann das Gefühl von Sicherheit gestärkt werden. Ziel sollte sein, dass Sie das Erlebnis als Teil Ihrer Geschichte akzeptieren, die Gedanken und die damit in Verbindung stehenden Gefühle integrieren und ohne Angst fühlen können.

Wenn Sie mehr über Panikattacken erfahren möchten, lesen Sie hier meinen Artikel über Panikattacken

Hier gelangen Sie zu meinem Fachartikel über Entwicklungstrauma, der in der Zeitschrift "freie Psychotherapie" veröffentlicht wurde. Zum externen Fachbeitrag