
Traumatherapie
„Die Tränen der verletzten Seele trocknen und dem geschundenen Körper seinen Frieden zurückgeben“.
Dieser Satz sagt aus, was Traumatherapie ist. Es geht um die Behandlung von akuten und chronischen Verletzungen, die durch plötzliche oder lang anhaltende Überforderung unseres „Überlebenssystems“ entstanden sind.
Traumatherapie hat das Ziel, dysfunktionale Handlungen, Emotionen und Kognitionen zu reduzieren, Sicherheits- und Vermeidungsverhalten abzubauen und die Selbstwirksamkeit der Betroffenen zu erhöhen. Ich weiß, dass Betroffene Angst vor einer erneuten Konfrontation mit dem Erlebten haben. Hierfür dient Aufklärung, Ruhe und Verständnis.
Phasen der Traumatherapie
- Stabilisierung / Psychoedukation: Herstellung innerer und äußerer Sicherheit. Körperliche und seelische Kräfte werden mobilisiert und gestärkt. Überwindung von Hilflosigkeit und Förderung der Eigeninitiative.
- Traumabearbeitung: Wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten, können spezielle traumatherapeutische Interventionen (z.B. EFT) sinnvoll sein. Es geht um das Erinnern und Rekonstruieren des Traumas. Ziel ist die Verknüpfung von Worten, Erinnerungen, Körperempfindungen und Emotionen zu einer einheitlichen Erfahrung im Kontext der Geschichte.
- Integration: Die Erlebnisse sollen in die Lebensgeschichte integriert werden – als Teil der eigenen Biografie. Neue Wege zur Bewältigung werden gefunden.
Zur Stabilisierung hat sich die Gesprächstherapie und die kognitive Verhaltenstherapie als wirksam erwiesen. Neben Aufklärung über die Wirkung von Hilflosigkeit geht es darum, den entstandenen Schock sanft zu lösen und ein Sicherheitsgefühl aufzubauen.
Während der „eigentlichen“ Traumatherapie wird dem traumatischen Ereignis „der Schrecken“ genommen. Hierfür wende ich neben der Narrativen Expositionstherapie (NET), Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie und bei tief sitzenden blockierenden Emotionen auch die EFT-Klopftechnik an. Ziel ist es, die bislang unvernetzten Erinnerungen (Gedanken, Bilder, Gerüche, Geräusche) durch Einordnen in einen vernünftigen und zeitlich nachvollziehbaren Rahmen neu zu strukturieren und Dissoziationen zu reduzieren. Dissoziation ist ein für Betroffene unangenehmer Zustand, der mit Depersonalisation und Realitätsentfremdung bis hin zu Starrheit, wie „in Watte“ eingehüllt beschrieben wird.
Innerhalb der dritten Phase werden Gedanken an das Erlebte weiter verarbeitet. Betroffene lernen sich zu wehren oder andere „Werkzeuge“, wie Sie sich künftig in ähnlichen Situationen verhalten können. Durch die beständige Beschäftigung mit dem traumatischen Erlebnis wird es als Teil der eigenen Geschichte verstanden und allmählich integriert.
Über allem steht die bedingungslose Annahme Ihrer Person, die Würdigung Ihrer Geschichte und die Begleitung mit Aufklärung und Geduld. Sprechen Sie mich bei Fragen zu einer Traumatherapie gerne an.
Lesen Sie hierzu auch meinen Blogartikel: Vergangenheitsbewältigung