Frau mit Panikattacke

Verhalten bei Panikattacken

Eine Panikattacke ist eine kurzzeitige (5 -30 Minuten) dauernde akute Reaktion Ihres Körpers, die mit typischen Symptomen gesteigerter Angst einhergeht. Typisch sind:

  • innere Unruhe
  • Schwirren im Kopf
  • Gefühl, nicht richtig „da“ zu sein
  • Benommenheit

Typische körperliche Symptome während einer Panikattacke können sein:

  • Kribbeln in Extremitäten
  • schneller Puls
  • wackelige Beine
  • Schwindel
  • Brustenge/Brustdruck (nicht lebensbedrohlich)
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit

Eine Panikattacke ist eine extreme Situation. Wenn man diesen Zustand noch nicht kennt, vermutet man eine akute Krankheit. Eine organische Untersuchung beim Arzt wird in der Regel keine körperlichen Ursachen für Ihre Symptome finden.

Wie verhalte ich mich als Betroffener?

Ganz wichtig: Eine Panikattacke fühlt sich furchtbar an, aber sie ist nicht lebensbedrohlich.

Also: Entwarnung

Auch wenn Ihr Puls beschleunigt ist und andere körperliche Symptome auftreten, werden Sie davon nicht sterben.

Eine hilfreiche Affirmation während eines Panikanfalls kann lauten: „Ich werde nicht sterben, gleich wird es besser, gleich hört es auf“. Sagen oder denken Sie diese Affirmation, solange es nötig ist.

Konkrete Handlungsschritte

  • Gehen Sie in die Bewegung (wichtig!), gehen Sie auf und ab, tanzen, singen Sie
  • Gehen Sie ins „Hier und Jetzt“ (Benennen Sie an Ihrem Aufenthaltsort 4 Dinge , die Sie sehen, hören, riechen können. Alternativ: Zählen Sie alles auf, was in Ihrer Umgebung jetzt gerade grün, blau, rot, ist, tun Sie alles, um Ihre Gedanken weg vom Körper zu lenken)
  • Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit ins Außen und beachten Sie nicht Ihre körperlichen Symptome
  • Setzen Sie Gegenreize: Lutschen Sie z. B. ein scharfes Bonbon
  • Duschen Sie kalt
  • hören Sie laut Musik
  • Suchen Sie sich eine Person, die Sie unterstützt, beisteht und Mut zuspricht (letztlich schaffen Sie das auch alleine)
  • Stellen Sie sich eine kleine „Erste Hilfe-Box“ parat. Eine Schachtel, in die Sie Notfallmedikamente, wichtige Telefonnummern, einen Glücksgegenstand, etc. hineinlegen und immer bei sich tragen. Das gibt Sicherheit.

Maßnahmen für Geübte

  • Sie haben gelernt und wissen, dass Panik nur vorübergehend ist
  • Sie wenden Ihre Übungen an, die Sie in der Therapie gelernt haben
  • Sie erkennen an, dass Ihr Körper jetzt gerade Panik empfinden möchte und lassen Ihm den Raum
  • Sie müssen nichts mehr verdrängen. Sie haben Ihre Gedanken geändert und Ihre Ziele neu ausgerichtet. Alle Streitigkeiten haben Sie beigelegt und Sie sind mit sich zufrieden. Sie haben an Ihre Panik keine Erwartungen mehr (Diesen Zusammenhang besprechen wir innerhalb unserer Sitzungen)

Wie können Angehörige helfen?

Bleiben Sie ruhig, Ihr Partner ist schon aufgeregt genug. Sie haben nichts falsch gemacht und brauchen keine Schuldgefühle zu entwickeln.

Bestenfalls sind Sie über den Zustand informiert und wissen, dass Panikpatienten nicht simulieren. Ihnen geht es akut schlecht und brauchen vor allem Verständnis. Fragen Sie den Betroffenen, ob und wie Sie helfen können. Stülpen Sie keine ungewollte Hilfe über. Vermitteln Sie weiterhin Ruhe, reden Sie ruhig und leise. Halten Sie gemeinsam die Situation aus.

Wie entstehen Panikattacken?

Nach meiner Erfahrung spielt die Verdrängung schmerzvoller Gefühle und Einengung bei Ihrer Entfaltung eine ausschlaggebende Rolle. Dies ist Ihnen lange nicht bewusst. Weitere Faktoren für eine Panikattacke sind Stress in Verbindung mit einer gefühlt ausweglosen Situation. Des Weiteren gibt es auch psychische Störungen, die mit Panik und Angst einhergehen. Ihr Körper hat Ihnen wahrscheinlich schon durch viele Symptome in der Vergangenheit gezeigt, dass Sie etwas ändern sollten. Offenbar haben Sie nicht auf Ihren Körper gehört und weitergemacht, wie immer. Also werden die Symptome stärker.

Eine Panikattacke ist ein Hilferuf Ihres Körpers, der Ihnen mitteilen möchte, dass
irgendetwas nicht gut läuft in Ihrem Leben!

Vorrangige Fragen innerhalb der Sitzungen

  1. Was/wer engt Sie ein?
  2. Was würden Sie gerne ändern?
  3. Wo sind Sie nicht authentisch?